Was sind Humanize Dyaden?

In der Soziologie bezeichnet eine Dyade zwei Individuen, die eine soziologisch bedeutsame Beziehung unterhalten (Becker und Useem, 1942), und Dyaden sind die grundlegenden Einheiten von Humanize. Auf diese Weise unterscheidet sich Humanize von den meisten kontemplativen Programmen, die sich auf das Individuum als grundlegende Einheit konzentrieren. 

Humanize Dyad

Die Humanize Dyad als kontemplative Praxis wurde von der bahnbrechenden Forschung des Max-Planck-Instituts für Soziale Neurowissenschaften inspiriert, die von Prof. Dr. Tania Singer und ihrem Team in einer der größten wissenschaftlichen Mentaltrainingsstudien, dem ResourceProject, geleitet wurde (Singer et al, 2016, Kok& Singer, 2017) und in jüngerer Zeit das 9-wöchige Online-Curriculum des CovSocial-Projekts (Godaraet al., 2021). Humanize hat diese ansprechenden und effizienten partnerbasierten mentalen Übungen durch die Humanize Dyads angepasst und weiterentwickelt. Unser Ziel ist es, diesen intersubjektiven Ansatz zum Erlernen von Fähigkeiten zu skalieren und in der Gesellschaft zu verbreiten, um Resilienz, psychische Gesundheit und sozialen Zusammenhalt zu fördern. 

Die Dyadenstruktur

Eine Humanize Dyade ist eine kurze, strukturierte, intersubjektive tägliche mentale Praxis, bei der zwei Personen abwechselnd sprechen und zuhören. Sie ist ein Behälter für Selbsterkenntnis und Verbindung. Wenn sowohl der Sprecher als auch der Zuhörer völlig präsent sind, entsteht ein einladender Raum, in dem die Bandbreite der inner- und zwischenmenschlichen Erfahrungen zum Vorschein kommen kann. Diese Verletzlichkeit vertieft die Verbindung zu uns selbst und zu den anderen. 

Da die Dyade eine Beziehungspraxis ist, gibt sie uns die Möglichkeit, unsere soziale Natur zu beobachten, indem wir uns der Gedanken und Konditionierungen bewusst werden, die die Muster von Verbindung und Trennung bilden.

Referenzen:

Godara, M.; Silveira, S. J.; Matthäus, H.; Heim, C.; Voelkle, M.; Hecht, M.; Binder, E. B.; Singer, T.: Investigating differential effects of socio-emotional and mindfulnessbased online interventions on mental health, resilience and social capacities during the COVID-19 pandemic: The study protocol. PLoS One 16 (11), e0256323 (2021)

Kok, B. E.; Singer, T.: Effects of contemplative dyads on engagement and perceived social connectedness over 9 months of mental training: A randomized clinical trial. JAMA Psychiatry 74 (2), S. 126 - 134 (2017).

Singer, T.; Kok, B. E.; Bornemann, B.; Zurborg, S.; Bolz, M.; Bochow, C.: Das ReSource-Projekt: Hintergrund, Design, Stichproben und Messungen. Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften, Leipzig (2016)

Bildnachweis: Franziska Schmitt